Darjeeling
Klima, Bodenbeschaffenheit und die dichte Bewaldung dieser Gebiergsregion stellten sich nach mehreren Versuchen als geradezu ideal für den Tee-Anbau heraus. Die ständige Feutigkeit, dank der vielen Flüsse im Tal, die sich an den Bergen abregnenden Wolken und das tropische Klima des Dschungels am Fuße der Berge boten der Chinasaatpflanze von Anfang an optimale Bedingungen. In Darjeeling wird Tee etwa 300 bis 2250 Meter über dem Meeresspiegel angebaut. In den unteren Regionen wird in einigen Plantagen auch reine Assamsaat angepflanzt, meist handelt es ich jedoch um Hybriden aus beiden Stammpflanzen. Die Ernte beginnt Mitte bis Ende März und endet im November. In den niedriger gelegenen, wärmeren Regionen ist sogar eine ganzjährige Ernte möglich. Darjeeling-Tees werden meist außerhalb von Auktionen direkt auf der Plantage verkauft.
Der Darjeeling-Tee zeichnet sich generell durch eine helle Tassenfarbe und einen zarten, leichten, dezent blumigen Geschmack aus.
First Flush = Anfänglich bezeichnete man ausschließlich die erste Pflückrunde nach der winterlichen Vegetationsruhe als „First Flush“. Der Stichtag zum Beginn der ersten Ernte durfte nicht vor dem 15. März liegen. Man versuchte auch die zweite Pflückrunde als First Flush Tee zu vermarkten, da die erziehlten Preise meist ausgesprochen hoch und attraktiv waren, aber die deutlich schlechtere Qualität dieser Tee´s sprach für sich – Handel und Tea-Taster in Europa waren sich einig, dafür nicht die hohen Preise zu bezahlen. Ein guter First Flush Darjeeling sollte ohne Milch oder Sahne getrunken werden, um das feine, zarte Aroma nicht zu überdecken. Gegen Zucker ist hingegen nichts einzuwenden.
Second Flush = Die zweite wichtige Ernteperiode von Qualitätstees in Darjeeling, die sogenannte „Sommerernte“ beginnt Mitte Mai und ist abhängig von Witterung und Wärme. Gute Second Flush Tees werden bis Mitte Juni geerntet, je nachdem, wann der Monsunregen einsetzt.
Der Second Flush Darjeelling zeichnet sich durch ein dunkelbraunes Blatt mit vielen goldenen Tips sowie einer braunen Infusion aus. Der Duft ist dezent würzig, leicht blumig und meist auch etwas süßlich. Second Flush Darjeelings beinhalten sehr viele Gerbstoffe, die Fermentation dauert im Vergleich zu den First Flush Tees über zwei Stunden. Magenempfindliche Menschen sollten diesen Tee morgens möglichst meiden. Der Second Flush kann mit Milch oder Sahne und etwas Zucker getrunken werden.
Assam
in der nordischen Provinz entdeckte Robert Bruce Scott 1823 wild wachsende Teesträucher und kultivierte daraus eine eigenständige Pflanze. Zu beiden Seiten des gewaltigen Brahmaputra-Flusses liegt heute das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt. Sein feuchtwarmes Klima bietet ideale Wachstumsbedingungen für die Teepflanze. Die Haupterntezeit beginnt im April, in der sehr leichte, gering würzige Tees mit heller Tassenfarbe geerntet werden. First Flush Assam Tees oder Assam Tees aus der Frühjahrsernte sind ideale Tees zum Mischen, aber ohne viel Eigencharakter und eher dünn in Geschmack und Farbe. Erst Mitte Mai setzt die Second Flush Produktion ein, bei der ausgereifte, feine, kräftige, würzige und malzige Tees hergestellt werden.
Assam Tees beinhalten sehr viele ätherische Öle, was an dem mehrfarbigen, grün und blau schimmernden Film in der Tasse zu erkennen ist. Denn aufgebrühte Assam Tees verfärben sich beim Erkalten. Man spricht hierbei auch vom milchen des Tees. Je mehr und je schneller die Tees milchen, desto hochwertiger ist der Tee. Man erreicht diese Veränderung der ätherischen Öle durch ein bedachtes Rollen der Teeblätter. Assam Tees sollten nur kurz ziehen. Der Tee kann mit etwas Zucker oder Kandis und Milch oder Sahne getrunken werden.
Ceylon
Sri Lanka – im Teehandel spricht man immer noch von Ceylon.
Im 18. Jahrhundert war Ceylon ein wichtiges Zentrum für den Anbau von Kaffee. Jedoch ruinierte am Ende des 18. Jahrhunderts Kaffeerost, eine Pilzkrankheit, große Teile des Ertrages. Viele Pflanzer gaben daraufhin ihre Arbeit auf, einige aber versuchten stattdessen Tee anzubauen – und waren erfolgreich. Es existieren immer noch sehr hoch gelegene Plantagen im Gebiet Nuwara Eliya, auf denen nur Chinasaaten eingesetzt werden können da diese frostresistent sind. In Sri Lanka werden die Teeblätter ganzjährig geerntet, meist in Intervallen von etwa 21 Tagen. Nach der Herstellung werden die Tees im Rahmen einer Auktion versteigert, und dann verschifft. Der Ceylon-Tee ist hocharomatisch, vollmundig und hat eine wunderschöne kupferrote Tasse.
Der Tee ist unempfindlich gegenüber härterem Wasser.
Sein mittelkräftiges, zurückhaltendes Malzaroma und die an Zitrusfrüchte erinnernden Geschmacksnoten machen Ceylon Tees zu einem wesentlichen Bestandteil der traditionellen „Englischen Mischungen“.